08. Mai 2023: Erinnern heißt kämpfen

Kranz

08. Mai – Tag der Befreiung: Gestern kamen wir in strömenden Regen mit ca. 50 Menschen am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus am Rotteckring zusammen. Mit einer Kundgebung gedachten wir gemeinsam mit der VVN | BdA Freiburg den Millionen Opfern des deutschen Faschismus. Der SWR berichtete.

 

Kundgebung Redebeitraege Kranz

 

Mit einer Rede erinnerten wir an die Befreiung vom deutschen Faschismus durch die Sowjetunion und die Aliierten. Mehr als 55 Millionen Menschen waren dem deutschen Griff nach der Weltmacht zum Opfer gefallen. Sowjetische Zivilbevölkerung, Juden, Sinti und Roma, queere Menschen, Menschen mit Behinderung und politische Gegner:innen waren massenhaft ermordet worden.

Ein Auszug aus unserer Rede:

Wir leben in einer Gesellschaft, in der wir zueinander in Konkurrenz gesetzt werden: um Arbeitsplätze, um Wohnungen, um ein anständiges Leben. Wir leben in einer Gesellschaft, die ihren Wohlstand und Erfolg nicht an unserem Wohlergehen misst, sondern am Profit der Unternehmen. Wir leben in einer Gesellschaft, in der sich unser Lohn als lohnender Kapitalaufwand in der Rechnung der Unternehmen rechtfertigen muss. All die Ergebnisse von freier Marktwirtschaft, Profitstreben, von Politik gegen Arbeitnehmer:innen werden von den Rechten jedoch in die Ergebnisse von zu wenig Volksgemeinschaft umgedeutet. Rechte Kritik übersetzt soziale Not in ein nationales Weltbild. So bietet uns die AfD auch weder bessere Löhne oder Arbeitsbedingungen noch billigere Mieten oder eine bessere Krankenversorgung . Die Kritik an der AfD muss deswegen immer verknüpft sein mit einer Perspektive jenseits von Unterdrückung, Ausbeutung und Rassismus. Wir müssen daher deutlich machen, dass es nicht an „Fremden“ liegt, wenn Mieter:innen aus ihren Wohnungen geschmissen, Arbeitnehmer:innen entlassen oder Löhne gesenkt werden  – sondern am Interesse der Unternehmen. Wir müssen deutlich machen, dass Verbesserungen hin zu einer menschlicheren Gesellschaft nicht erbeten, sondern erkämpft werden müssen. Wir müssen deutlich machen, dass die materiellen Ursachen des Faschismus nach wie vor nicht aus der Welt geschafft sind. 
Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln muss daher unsere Losung sein. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit muss unser Ziel sein. Das sind wir den Opfern des deutschen Faschismus schuldig.